Du hast wahrscheinlich schon davon gehört: „Ernähre dich zyklusgerecht“ oder „Iss nach deinem hormonellen Rhythmus“. Klingt spannend, aber auch kompliziert? Verständlich. Zyklusbasiertes Essen ist aktuell in aller Munde, doch was genau steckt dahinter? Und: Was bringt es wirklich?
Als ganzheitliche Ernährungsberaterin kann ich dir sagen: Dieses Konzept macht Sinn – biologisch, praktisch und emotional. Wenn du lernst, deine Ernährung an den vier Phasen deines Menstruationszyklus anzupassen, arbeitest du nicht mehr gegen deinen Körper, sondern mit ihm.
Warum du deinen Zyklus kennen solltest
Dein Hormonhaushalt verändert sich Woche für Woche, das beeinflusst nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Stimmung, dein Hungergefühl, deine Leistungsfähigkeit und deinen Nährstoffbedarf.
Wenn du das ignorierst, kann das zu Symptomen wie:
- Stimmungsschwankungen oder PMS
- Heißhunger und Energietiefs
- Verdauungsproblemen
- Zyklusunregelmäßigkeiten oder schmerzhaften Perioden
Zyklusbasiertes Essen bedeutet, dich in jeder Phase gezielt zu unterstützen, mit Nährstoffen, die dein Körper gerade braucht. Du musst nicht perfekt „funktionieren“, sondern lernst, dich selbst besser zu verstehen und zu versorgen.
Die 4 Zyklusphasen und wie du dich in jeder Phase ernähren kannst
1. Menstruationsphase (Tag 1–5): Regeneration und Wärme
Was passiert im Körper:
Die Periode beginnt, der Hormonspiegel ist auf dem Tiefpunkt. Viele Frauen fühlen sich müde, gereizt oder innerlich leer. Dein Körper verliert nicht nur Blut, sondern auch Eisen und Energie.
Was du jetzt brauchst:
Wärmende, mineralstoffreiche und eisenhaltige Lebensmittel. Kein Detox, keine Diät, sondern Nährstoffe, die aufbauen.
Empfehlungen:
- Eintöpfe, Suppen mit Linsen, Wurzelgemüse, Hafer
- Eisenquellen: Hülsenfrüchte, Tofu, Hirse, Blattgemüse
- Vitamin C (z. B. aus Paprika, Zitrusfrüchten), um die Eisenaufnahme zu fördern
- Weniger Rohkost, mehr gekochtes Gemüse (das entlastet den Körper)
- Kräutertees mit Ingwer, Zimt oder Frauenmantel
Tipp: Lege Wärme auf den Bauch (Wärmflasche) und gönn dir Ruhe, dein Körper macht gerade Großes.

2. Follikelphase (Tag 6–13): Aufschwung und Neubeginn
Das Östrogen steigt an, du fühlst dich fitter, klarer im Kopf und motivierter. Der Körper bereitet den Eisprung vor.
Was du jetzt brauchst:
Frische, leichte und nährstoffreiche Kost mit vielen Vitaminen, Eiweiß und Ballaststoffen. Jetzt ist deine Verdauung stärker, du kannst Rohkost besser vertragen.
Empfehlungen:
- Smoothies mit Beeren, Spinat, Leinsamen
- Gute Ballaststoffe für den Darm (der hilft beim Östrogenabbau): Vollkornprodukte, Quinoa, Buchweizen
- Eiweißquellen: Tofu, Tempeh, Hülsenfrüchte
- Präbiotische Lebensmittel: Chicorée, Zwiebeln, Artischocken
Tipp: Die Follikelphase eignet sich super für neue Gewohnheiten, z. B. Meal-Prep, Sport oder das Ausprobieren neuer Rezepte.

3. Ovulationsphase (Tag 14–16): Energiehoch und Balance
Was passiert im Körper:
Der Eisprung steht an. Du bist (hormonell gesehen) in Hochform: Du fühlst dich oft stark, klar und selbstbewusst.
Was du jetzt brauchst:
Leichte, entzündungshemmende Ernährung und gute Fette für die Hormonproduktion.
Empfehlungen:
- Viel buntes Gemüse (Paprika, Brokkoli, Rote Bete)
- Omega-3-Fettsäuren: Leinsamen, Walnüsse, Algen
- Bitterstoffe aus z.B. Rucola, Chicorée
- Zink und Magnesium aus Nüssen und Kernen zur Unterstützung des Eisprungs
- Antioxidantien aus Beeren, Brokkoli, grünem Tee, frische Kräuter
Tipp: Wenn du öfter unter Schmerzen beim Eisprung leidest, helfen entzündungshemmende Gewürze wie Ingwer oder Kurkuma. Nutze außerdem die Energie dieser Phase und versorge dich gleichzeitig mit Mikronährstoffen für die kommende Umstellung.

4. Lutealphase (Tag 17–28): Erdung und Stabilität
Was passiert im Körper:
Das Progesteron steigt, der Körper bereitet sich auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Du wirst ruhiger, manchmal empfindlicher. Jetzt beginnt die PMS-Zeit. Der Blutzuckerspiegel schwankt leichter, viele Frauen haben Heißhunger oder Stimmungstiefs.
Was du jetzt brauchst:
Nährstoffe für die Nerven, komplexe Kohlenhydrate und eine möglichst stabile Blutzuckerregulation.
Empfehlungen:
- Süßkartoffeln, Hafer, Hirse für langanhaltende Energie
- Magnesiumreiche Lebensmittel: Spinat, Kürbiskerne, Bitterschokolade
- Vitamin B6: Bananen, Kichererbsen, Avocado
- Kleine Snacks mit Protein & Fett (z. B. Nüsse, Hummus mit Gemüsesticks)
- Weniger Zucker, weniger Koffein, sonst schaukeln sich die Symptome hoch
Tipp: Iss regelmäßig und vermeide Blutzuckerspitzen, das stabilisiert auch deine Stimmung.

Wie du zyklusbasiertes Essen im Alltag umsetzt
Du musst dafür nicht ständig an deinen Kalender denken. Es reicht, wenn du grob weißt, in welcher Phase du gerade bist. Ein Zyklustracker (z. B. App oder Papierkalender) hilft dabei.
Mein Tipp als Ernährungsberaterin:
- Beobachte, wann du z. B. mehr Heißhunger hast
- Schreibe 1 Woche lang auf, wie du dich fühlst + was du gegessen hast
- Passe dann die Mahlzeiten an, Schritt für Schritt.
Zyklusbasiertes Essen: Für wen ist es sinnvoll?
Dieses Ernährungskonzept ist besonders hilfreich für Frauen, die:
- unter PMS, Stimmungsschwankungen oder Periodenschmerzen leiden
- sich regelmäßig erschöpft oder „aus dem Rhythmus“ fühlen
- ihre Fruchtbarkeit oder Hormonbalance verbessern wollen
- mit Diäten unzufrieden sind und sich wieder mit dem Körper verbinden möchten
Auch bei PCOS, Endometriose oder nach Absetzen hormoneller Verhütung kann zyklusbasiertes Essen eine gute Grundlage für mehr Wohlbefinden sein.
Fazit: Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Verbindung
Zyklusbasiertes Essen ist keine Diät oder Zwang. Es ist ein Weg, dich selbst besser zu verstehen.
Wenn du lernst, deinem inneren Rhythmus zuzuhören, wirst du:
✔️ weniger gegen deinen Körper kämpfen
✔️ mehr Energie und Wohlbefinden erleben
✔️ PMS, Schmerzen und Heißhunger gezielter regulieren können
Du möchtest dich begleiten lassen?
Ich unterstütze dich dabei, eine hormonfreundliche Ernährung im Alltag umzusetzen, individuell und verständlich.
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